
Bei einer Erkältung, die durch Viren ausgelöst wird, entsteht in vielen Fällen auch ein Husten, der vier bis sechs Wochen dauern kann. Auch eine Nasennebenhöhlenentzündung kann Husten auslösen. Es beginnt meist mit einem Reizhusten, der sich nach einiger Zeit zu einem produktiven Husten, einem Husten mit Schleimbildung, umwandelt.
Dieser Artikel soll dir näherbringen, wie Husten entsteht, in welcher Form der Husten auftreten kann, welche einfachen Hausmittel und Medikamente gegen Husten eingesetzt und wie Reizhusten oder Schleimhusten behandelt werden können. In weiterer Folge werden dir Tipps und Tricks vorgeschlagen, womit du den Husten schnellstmöglich loswirst.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Husten entsteht meist begleitend mit einer Erkältung und dient als Abwehrfunktion des Körpers um gegen Fremdstoffe, Bakterien und Viren anzukämpfen. Er ist meist harmlos, wenn er sonst keine besonderen Auffälligkeiten aufweist.
- Prinzipiell wird zwischen Reizhusten und produktivem Husten unterschieden. Bei einem Reizhusten, ein unproduktiver Husten, wird kein Sekret abgesondert. Im Gegensatz dazu wird bei einem produktiven Husten viel Schleim produziert.
- Des Weiteren wird der Husten, abhängig von der Dauer, in zwei Kategorien unterteilt. Wenn der Husten nicht länger als acht Wochen andauert, spricht man von einem akuten Husten. Wird die Zeitspanne von acht Wochen überschritten, wird er chronischer Husten genannt.
Hintergründe: Was du über Husten wissen solltest
In weiterer Folge behandeln jene Fragen, die zum Thema Husten am häufigsten gestellt werden.
Wie entsteht Husten?
Vom Gehirn aus wird der Befehl weiterverarbeitet und an entsprechende Körperbereiche übertragen. Wenn eine gewisse Reizschwelle überschritten wird, kommt es zum Hustenreiz.
Die Bronchien produzieren eine tägliche Menge an Schleim von 100 ml. Wenn die Bronchien jedoch gereizt oder entzündet sind, wird vermehrt Schleim gebildet.
Mögliche Ursachen für Husten könnten ein grippaler Infekt, Erkrankung der Lunge, des Herzens oder Magens sein.
Es wird zwischen zwei Formen von Husten entschieden: dem Reizhusten (unproduktiver Husten) und dem produktiven Husten mit Schleimbildung.
Welche Hausmittel helfen gegen Husten?
Er wird vorwiegend vor dem Schlaf in der Menge von einem bis zwei Esslöffel, entweder pur oder mit einem Tee, eingenommen. Hier ist aber zu beachten, dass Babys im ersten Lebensjahr keinen Honig zu sich nehmen dürfen, da er Keime enthält, die im Darm giftig werden können.
Eine Studie belegte, dass Honig Hustensymptome verbessern konnte. Er soll besser sein als keine Behandlung, Diphenhydramin und Placebo. Im Vergleich zu Dextromethorphan, welches ein hustenreizlindernder Wirkstoff ist, machte Honig kaum bis allzu gar keinen Unterschied aus. (1)
Die geschnittene Zwiebel wird mit Kandiszucker aufgekocht. Der Sud, der dadurch entsteht, wird durch ein Tuch oder einen Kaffeefilter gesiebt und löffelweise zu sich genommen.
Zwiebeln besitzen ätherische Öle, schwefelhaltige Verbindungen und Flavonoide. Diese können in Kombination Keime abtöten und Entzündungen lindern, wodurch die Bronchien beruhigt werden können. Die Zwiebel kann auch durch Honig ersetzt werden.
Das wichtigste Hausmittel ist es jedoch viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Dadurch wird verhindert, dass die Schleimhäute austrocknen und soll den Schleim in den Atemwegen flüssig halten. Bei Menschen, die auf ihre Flüssigkeitszufuhr achten müssen, nieren- oder herzkrank sind, sollte das Optimum an Wasser mit dem Arzt abgesprochen werden.
Was hilft gegen Husten in der Nacht?
Um dem nächtlichen Reizhusten entgegenzuwirken, sollte auf eine höhere Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer geachtet werden. Da er durch trockene Raumluft verstärkt werden kann. Die Raumluft kann auch angefeuchtet werden, indem ein Luftbefeuchter an dem Heizkörper befestigt oder ein feuchtes Handtuch aufgehängt wird.
Auch die Schlafposition ist entscheidend. Sie sollte so sein, dass der Kopf hoch liegt, damit das Atmen erleichtert wird.
(Bildquelle: Gregory Pappas / unsplash)
Wenn der Husten hartnäckig bleibt, kann bei Reizhusten Hustenstiller eingenommen werden. Bei produktivem Husten hingegen, sollte auf Schleimlöser zurückgegriffen werden, da anderenfalls verhindert wird, dass der Schleim aus den Bronchien abgehustet wird.
Wie kann man Reizhusten lindern?
Ein Heißgetränk aus Milch, Ingwer und Honig kann bei Reizhusten auch Abhilfe schaffen. Besonders der Manuka Honig ist in seiner Wirkung sehr effektiv, da er stark entzündungshemmend und antibakteriell sein soll. Es kann auch für unterwegs Bonbons mit Manuka Honig gekauft werden.
(Bildquelle: sentot setyasiswanto / unsplash)
Bei Kindern ist darauf zu achten, ob andere Krankheitssymptome auftauchen und ob sich der Husten tatsächlich löst. Vor allem bei Kleinkindern kann es schnell dazukommen, dass sich der Husten zu einer Mittelohrentzündung, Durchfall, Erbrechen und in den seltensten Fällen Bronchitis oder Lungenentzündung entwickelt. (2)
Auch nicht alle Hausmittel sind für Kinder geeignet. Denn Honig ist erst für Kinder ab einem Jahr geeignet. Menthol und Eukalyptus enthalten ätherische Öle, die ebenfalls nicht von Kindern eingenommen werden soll, da sie zu Atemnot führen können.
Jedoch sind Hausmittel wie Brustwickel und Hustentee für Kinder und Babys gut erträglich. Auch das Inhalieren mit Kochsalz bietet sich als eine Möglichkeit an, um gegen den Reizhusten anzukämpfen.
Wieso entsteht Reizhusten in der Nacht?
Wenn eine Erkältung wieder abklingt und kein Schleim mehr vorhanden ist, kann es sein, dass die Schleimhäute weiterhin versuchen Krankheitserreger zu bekämpfen und so einen Reizhusten auslösen. Das kann bis zu acht Wochen dauern, sollte er diesen Zeitraum überschreiten, spricht man von einem chronischen Reizhusten.
Tritt der Husten begleitend mit einer verstopften Nase auf, kann die Ursache darin liegen, dass die Atmung durch die Nase behindert wird und man dadurch verstärkt durch den Mund atmen muss. Dabei trocknen die Schleimhäute aus und führen zu einer Hustenattacke.
Es gibt außerdem weitere Ursache, die für den nächtlichen Hustenreiz verantwortlich sein können. Die folgende Tabelle zeigt diese.
Erkrankung | Ursache |
---|---|
Das Postnasal-Drip-Syndrom | Sekret aus der Nase läuft in Rachen und löst dadurch einen Hustenreiz aus, Ursachen dafür können eine Allergie oder eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung sein |
gastroösophagealer Reflux | nächtlicher Reizhusten kann auch entstehen, wenn Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt, die Magensäure kann bis in den Rachen vordringen und dort die Schleimhäute angreifen |
Asthma bronchiale | Sie ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege, kann sich durch Symptome wie Hustenattacken, Keuchen und Atemnot bemerkbar machen |
Die genannten Krankheiten sind jedoch alle chronisch und nicht akut.
Was kann man gegen Schleimhusten tun?
Produktiver Husten folgt meist nach einem trockenen Husten. Dabei bilden sich in den Bronchien eine große Menge an Schleim, der mit dem Husten ausgeworfen wird. Bei einem produktiven Husten können schleimlösende Mittel eingenommen werden, jedoch keine Hustenstiller. Hustenstiller unterdrücken den Husten und der Schleim könnte somit nicht abtransportiert werden.
Schleimlösende Wirkstoffe unterscheiden sich in deren Wirkung.
Wirkstoff | Funktion |
---|---|
Mukolytika | verändern bzw. die Zähigkeit des Schleims, damit er besser abtransportiert werden kann wie z.B. Bromhexin, Ambroxol, N-Acetylcystein |
Sekretolytika | regen die Produktion dünnflüssigen Schleims an und verflüssigt das Sekret wie z.B. Saponine, ätherische Öle, Kaliumiodid, Schleime, Guaifenesin |
Sekretomotorika | regen die Tätigkeit der Flimmerhärchen an |
Es können auch Hustenlöser verwendet werden, die von pflanzlicher Natur sind. Dazu gehören Anis, Efeublätter, Thymiankraut, Primelwurzel, Quendelkraut oder Süßholzwurzel.
Ist Reizhusten gefährlich?
Bei einem akuten Husten, der zwar störend ist, benötigt nur in den seltensten Fällen medizinischen Eingriff.
Ein chronischer Husten jedoch, der länger als acht Wochen andauert, kann das Hauptsymptom von vielen chronischen Atemwegserkrankungen sein oder ein begleitendes Symptom von extrapulmonalen Erkrankungen wie z.B. Erkrankungen der oberen Atemwege und des Magen-Darm-Trakts. (3)
Das Risiko an einem chronischen Husten zu erkranken, ist für Frauen, die im mittleren Alter sind, höher. Auch Raucher sind deutlich stärker davon betroffen.
Was hilft gegen Husten: Die besten Tipps & Tricks gegen Husten
Die folgenden Abschnitte sollen dir dabei helfen zwischen Medikamente und Hausmittel zu entscheiden. Dabei werden dir unterschiedliche Arten an Hausmittel nähergebracht, sowie welche Medikamente gegen Reizhusten oder Schleimhusten geeignet wären.
Medikamente gegen Husten
Je nachdem ob es ein unproduktiver Reizhusten oder produktiver Husten ist, kann er unterschiedlich behandelt werden.
Sie helfen dabei den Schleim zu verflüssigen, um das Abhusten zu erleichtern. Dadurch wird der Körper bei seiner Abwehrreaktion unterstützt.
Hustenstillende Medikamente hingegen können nur bei unproduktivem Husten, dem Reizhusten, angewendet werden. Einige Medikamente dämpfen das Hustenzentrum und lindern auf diesem Weg die Beschwerden oder hemmen die Hustenrezeptoren in den Bronchien.
Medikamente die Codein, Dihydrocodein oder Noscapin enthalten, sind verschreibungspflichtig. Medikamente gegen Reizhusten sollten erst dann eingenommen werden, wenn der Husten stark ausgeprägt ist, weil der Hustenreiz einen Schutzreflex darstellt. Als Alternative können auf pflanzliche Medikamente zurückgegriffen werden.
Hausmittel gegen Husten
Die Wirksamkeit der Hausmittel gegen Husten ist wissenschaftlich zwar meist nicht zweifelsfrei belegt, jedoch wird oft darauf zurückgegriffen. Sie sind eine sanftere und natürlichere Alternative zu Medikamenten.
Tee
Tee verhindert, dass die Schleimhäute im Mund- und Rachenraum zu trocken werden und erleichtert es bei einem Reizhusten, dass das Sekret aus den Atemwegen transportiert wird.
Jedoch ist bei Reizhusten von Kamillentee abzuraten, da er zwar beruhigt aber auch austrocknend wirkt.
Dazu gehört auch der Thymiantee, der das Abhusten erleichtern soll. Bei einem starken Reizhusten kann der Spitzwegerich den Hustenreiz lindern. Schleimfördernd wirkt außerdem die Mischung aus Huflattich, Wollblume und Süßholz.
Honig
Honig wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Durch seine antibakterielle Wirkung sorgt er dafür, dass der Reizhusten gelindert oder eine Erkältung vorgebeugt werden kann. Es ist zu beachten, dass Kinder erst nach dem ersten Lebensjahr Honig zu sich nehmen dürfen.
Es gibt mehrere Honigsorten mit unterschiedlicher Wirkung.
- Fenchelhonig hilft bei Heiserkeit und Husten und lässt Blähungen abklingen.
- Kleehonig wirkt krampflösend und schleimlösend.
- Rapshonig kann Atemwegserkrankungen behandeln.
- Salbeihonig wird häufig eingesetzt, um Halsschmerzen zu mildern.
- Akazienhonig bekämpft Husten und Erkältung und fördert das Verdauungssystem.
Inhalieren mit Salbei
Inhalieren hilft dabei die Schleimhäute feucht zu halten und den Schleim zu lösen. Inhalationen mit Salbei sind vor allem gegen Reizhusten gut geeignet. Salbei ist in ihrer Wirkung wie eine Salbe, die sich schützend über die Rachenschleimhaut legt. Des Weiteren ist Salbei reich an Vitaminen, Mineralien und ätherischen Ölen. Er wirkt auch antibakteriell und entzündungshemmend.
Brustwickel
Hier wird zwischen einer kalten und warmen Brustwickel unterschieden. Die Brustwickel können mit heißen oder kaltem Wasser hergestellt werden. Deren Wirkung können durch zusätzliche Kräuter oder Zitronensaft gesteigert werden.
Ein kalter Brustwickel wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und senkt das Fieber. Er steigert die Durchblutung und hilft dabei zähes Bronchialsekret aus dem Körper abzuhusten.
Bei hartnäckigen und krampfartigen Husten sorgt ein warmer Brustwickel für eine krampflösende Wirkung auf die Bronchienmuskulatur. Er darf nur angewendet werden, wenn der Betroffene nicht fiebert. Er hilft auch den Schleim in den Atemwegen zu lösen und fördert den Auswurf.
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Fazit
Die Ursachen für einen Husten können unter anderem eine einfache Erkältung oder Grippeerkrankungen sein. Reizhusten kann auch erst entstehen, wenn die Erkältung bereits am Abklingen ist. Ein akuter Husten ist meist ungefährlich und heilt mit der Zeit von allein. Bei einem chronischen Husten, der länger als acht Wochen andauert, sollte von einem Arzt untersucht und die Grunderkrankung abgeklärt werden.
Grundsätzlich kann ein Husten mit einfachen Hausmitteln wie Tee, Honig, Kräuter und Inhalation gelindert werden. Deren Wirkung wurde jedoch wissenschaftlich nicht eindeutig bestätigt und kann von Person zu Person variieren. Sollte der Husten stark ausgeprägt sein und nicht nachlassen, können Hustenstiller oder schleimlösende Medikamente Abhilfe schaffen.
Bildquelle: chajamp/ 123rf.com
Einzelnachweise (3)
1.
Oduwole O, Udoh EE, Oyo-Ita A, Meremikwu MM. Honey for acute cough in children. Cochrane Database Syst Rev. 2018;4(4):CD007094. Published 2018 Apr 10. doi:10.1002/14651858.CD007094.pub5
Quelle
2.
Worrall G. Acute cough in children. Can Fam Physician. 2011;57(3):315-318.
Quelle
3.
Morice AH, McGarvey L, Pavord I; British Thoracic Society Cough Guideline Group. Recommendations for the management of cough in adults. Thorax. 2006;61 Suppl 1(Suppl 1):i1-i24. doi:10.1136/thx.2006.065144
Quelle